Die moderne Bildungswelt befindet sich im Wandel. Das Lernen an Schulen und Universitäten verlagert sich immer mehr vom klassischen Frontalunterricht in einen Mix aus Präsenz- und Online-Lernphasen – das Konzept des blended learning. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff? Wie funktioniert Blended Learning? Und welche Vorteile bietet es den Lernenden? In diesem Ratgeber erklären wir Blended Learning einfach und anschaulich.
Nachdem Sie diesen Ratgeber gelesen haben, weißt du:
- was Blended Learning ist und welche Bedeutung der Begriff hat;
- welche unterschiedlichen Formate es beim Blended Learning gibt;
- welche Vor- und Nachteile das Konzept mit sich bringt;
- welche Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung notwendig sind.
Was ist Blended Learning und warum ist es in den letzten Jahren so beliebt geworden?
Der Begriff Blended Learning setzt sich aus den englischen Wörtern „blend“ (englisch für „Mischung“) und „learning“ (englisch für „Lernen“) zusammen und beschreibt somit eine Mischform aus Präsenz- und Online-Lernphasen.
Das Konzept des Blended Learning wurde in den 1990er Jahren entwickelt und seitdem stetig weiterentwickelt. In Zeiten von Corona sind viele Bildungseinrichtungen gezwungen, ihr Lehrangebot teilweise oder vollständig ins Online-Format zu verlagern. Dabei greifen sie auf bewährte Methoden des Blended Learning zurück, die bereits seit langem erfolgreich in der beruflichen Weiterbildung eingesetzt werden.
Das Prinzip des Blended Learning ist auch denkbar einfach: Lerninhalte werden sowohl online als auch offline vermittelt. Dies kann in unterschiedlichen Formen geschehen – je nachdem, welche Ziele mit dem Konzept verfolgt werden und welche Ressourcen zur Verfügung stehen.
Die häufigsten Formen des Blended Learning sind:
- das Flipped Classroom-Modell, bei dem Schüler*innen die Lerninhalte zu Hause vorab online lernen und im Unterricht anwenden;
- das Labor-Modell, bei dem Schüler*innen in einem computergestützten Umfeld selbstbestimmt lernen und die Ergebnisse mit dem Lehrer besprechen;
- das Modell der begleiteten Selbstlernphasen, bei dem Schüler*innen online Inhalte vermittelt bekommen und diese im Anschluss offline vertiefen.
Welche Vor- und Nachteile hat Blended Learning?
Blended Learning bietet sowohl für Bildungseinrichtungen als auch für Lernende eine Reihe von Vorteilen. So können Schulen und Universitäten beispielsweise Kosten sparen, da sie weniger Räume und Lehrer*innen benötigen. Auch die Planung des Unterrichts ist mit dem Konzept flexibler und effizienter.
Für Lernende hat Blended Learning den großen Vorteil, dass sie ihren Lerntyp und ihr Lerntempo selbst bestimmen können. Sie haben so die Möglichkeitinhalte gezielt nachzubearbeiten und zu vertiefen. Auch die Tatsache, dass Blended Learning eine Mischung aus Präsenz- und Online-Lernphasen ist, kann für viele Lernende motivierend sein.
Allerdings bringt das Konzept auch einige Nachteile mit sich. So können Schulen und Universitäten beispielsweise die Gefahr laufen, dass sich Schüler*innen und Student*innen immer mehr isolieren und soziale Kontakte vernachlässigen. Auch die technischen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung des Konzepts sind nicht immer gegeben.
Wie funktioniert Blended Learning in der Praxis?
Die Umsetzung des Blended Learning Konzepts ist an unterschiedliche Rahmenbedingungen gebunden. So muss beispielsweise festgelegt werden, in welchen Bereichen des Curriculums das Konzept zum Einsatz kommen soll und wie die Lerninhalte online und offline vermittelt werden sollen. Auch die technischen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung müssen geklärt sein.
Eine erfolgreiche Umsetzung des Blended Learning Konzepts setzt vor allem eines voraus: Die Lernenden müssen aktiv in den Lernprozess eingebunden sein. Nur so können sie ihr individuelles Lerntempo bestimmen und die Inhalte gezielt nachbearbeiten und vertiefen.
Für eine erfolgreiche Umsetzung des Blended Learning Konzepts sind außerdem folgende Voraussetzungen notwendig:
- Eine offene und flexible Lernkultur, in der die Lernenden selbstbestimmt lernen können;
- Eine motivierende Lernumgebung, in der die Lernenden Lust haben, sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen;
- Ein transparentes Curriculum, das klar definiert, welche Inhalte wann und in welcher Form vermittelt werden sollen.
Blended Learning ist also kein reines Präsenz- oder Online-Angebot, sondern eine Kombination beider Lernformate. Dabei steht immer der Lernende im Vordergrund: Nur wenn er*sie aktiv in den Lernprozess eingebunden ist, kann das Konzept erfolgreich umgesetzt werden.
Wie können Schulen sicherstellen, dass sie Blended Learning so effektiv wie möglich für ihre Schüler/innen und Mitarbeiter/innen einsetzen?
Da sich die Welt der Bildung ständig weiterentwickelt, setzen immer mehr Einrichtungen auf Blended Learning, um den Bedürfnissen ihrer Schüler/innen und Mitarbeiter/innen gerecht zu werden. Blended Learning ist ein Ansatz, bei dem Online- und Präsenzunterricht kombiniert werden, um eine individuellere und persönlichere Lernerfahrung zu ermöglichen. Blended Learning kann viele Vorteile bieten, aber es ist wichtig, dass die Bildungseinrichtungen sicherstellen, dass sie diesen Ansatz effektiv nutzen. Eine Möglichkeit, dies zu tun, besteht darin, auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Online- und Offline-Unterricht zu achten. Ein Zuviel von beidem kann dazu führen, dass sich die Schüler/innen überfordert fühlen oder den Anschluss an den Lernstoff verlieren. Außerdem ist es wichtig, sowohl online als auch offline Möglichkeiten zur Interaktion und Zusammenarbeit zu schaffen. Durch die Schaffung eines förderlichen und ansprechenden Umfelds können die Einrichtungen sicherstellen, dass Blended Learning effektiv und effizient genutzt wird.
Fazit: Blended Learning – eine effektive Lernmethode mit vielen Vorzügen
Blended Learning ist ein flexibles und effizientes Konzept, das sowohl für Bildungseinrichtungen als auch für Lernende eine Reihe von Vorteilen bietet. Um jedoch erfolgreich zu sein, sind eine Reihe von Voraussetzungen notwendig – sowohl technischer als auch organisatorischer Art.
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