studium-oder-ausbildung

Studium oder Ausbildung – welcher ist der richtige Weg für mich?

Kaum ist das Abitur bestanden, sollte dir eigentlich ein großes Gewicht von den Schultern fallen. Wenn nur das Wörtchen „aber“ nicht wäre. Aber wie soll es jetzt weitergehen, ist eine Frage, die sich viele Abiturienten stellen. Der folgende Ratgeber gewährt dir einen Einblick in die beiden häufigsten Bildungswege. Studium oder Ausbildung? – lies jetzt weiter, um auf diese Frage eine Antwort zu finden.


Key Facts – Studium vs. Ausbildung:

  • Im Mittelpunkt der Auswahl steht der Berufswunsch
  • Für beide Bildungswege werden finanzielle Hilfen gewährt
  • Lehrgehälter machen schneller selbstständig
  • Studiengänge sind deutlich praxisorientierter geworden
  • Als Mittelweg bietet sich das duale Studium an
  • Arbeitgeber wissen praktische Erfahrungen zu schätzen

Studium oder Ausbildung? Was dich auf beiden Bildungswegen erwartet!

Die Schulzeit dient dazu, die Basics innerhalb des Wissens zu verankern sowie die Stärken und Schwächen, der auf dem Unterrichtsplan stehenden Fächer zu erkennen. Wie ein Großteil aller Schulabgänger, bist du dir darüber im Klaren, ob deine Begabungen eher im sprachlichen, naturwissenschaftlichen oder künstlerischem Bereich liegen. Jetzt stellt sich die Frage, wie es dir zukünftig gelingt, aus diesen Talenten Kapital zu schlagen. Leider stellt das Abitur auf diesem Weg erst eine Teiletappe dar. Im nächsten Schritt beginnst du damit, spezifische Kenntnisse zu erlangen, die dich auf dein zukünftiges Berufsleben vorbereiten.

Spürst du nach dem Erreichen des Abiturs zunächst einmal ein Gefühl von Freiheit, ist es jetzt an der Zeit noch einmal Kraft zu sammeln. Denn bevor der Ernst des Lebens mit dem Eintritt in das Berufsleben endgültig beginnt, ist zunächst einmal Geduld gefragt. Weder ein Studium noch eine Ausbildung lassen sich in wenigen Wochen oder Monaten absolvieren. Du musst somit vergleichbar mit dem Eintritt in die Oberstufe wieder einen langen Atem beweisen, um deinem Ziel näherzukommen. Durchschnittlich vergehen zwei bis drei Jahre für eine Ausbildung sowie drei bis fünf Jahren bis zu einem Studienabschluss.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden


Pro und Contra beider Entscheidungen

Meist prasseln schon vor dem Schulabschluss dutzende von Meinungen auf die Schüler ein, wie deren Zukunft idealerweise aussehen sollte. Gepaart mit den Erfahrungsberichten von Eltern, Großeltern, älteren Geschwistern und anderen Menschen aus dem eigenen Umfeld, ist es ganz natürlich, dass du nicht mehr weißt wo dir der Kopf steht. Das folgende Pro und Contra zeigt dir, welche Vor- und Nachteile mit der jeweiligen Entscheidung verbunden sind.


Vorteile der Ausbildung

Praktische Berufserfahrungen

Die meisten Arbeitgeber scannen Bewerbungen nach Personen, die aufgrund der Erfahrung direkt mit einsteigen können. Die Ausbildung schenkt eine Fülle an praktischen Erfahrungen und trägt dazu bei, sich schneller in der Arbeitswelt einzuleben.

Erste Kontakte in der Branche

Mit der Ausbildung verfügst du bereits über ein kleines Netzwerk innerhalb der Branche. Sind deine Ausbilder mit deiner Arbeit zufrieden, steigen die Chancen übernommen zu werden oder Tipps zu erhalten, in welchem Betrieb demnächst eine Stelle neu zu besetzen ist.

Die Ausbildungsvergütung

Die Arbeit im Rahmen der Ausbildung wird auch vergütet. Mit wachsenden Kenntnissen erhöht sich die Vergütung mit jedem Lehrjahr. Können dir deine Eltern nicht finanziell unter die Arme greifen, ist das Lehrgeld eine Möglichkeit schneller auf eigenen Füßen zu stehen.


Nachteile der Ausbildung

Abitur ist zu einem Standard geworden

Mit der Mittleren Reife einen Ausbildungsplatz zu bekommen, gestaltet sich zunehmend schwieriger. Möchtest du deine Chancen erhöhen, ist das Abitur und somit drei weitere Schuljahre die beste Voraussetzung hierfür.

Regional unterschiedliche Angebote

Das Ausbildungsangebot für Berufe, die dich interessieren, kann an deinem Wohnort sehr eingeschränkt ausfallen. Du solltest auch in der Entscheidung für eine Ausbildung mit einkalkulieren, eventuell umziehen zu müssen. Das kann auch erforderlich sein, sollte sich die Berufsschule in einiger Entfernung von deiner aktuellen Adresse befinden.


Vorteile des Studiums

Größere Spanne an beruflichen Optionen

Ein Studium umfasst in der Regel ein größeres Spektrum an Möglichkeiten ins Berufsleben einzusteigen. Sollte eine Branche einmal in ein Tief geraten, ergeben sich oftmals noch weitere Optionen, um in einem verwandten Berufsfeld einen Arbeitsplatz zu finden.

Zusatzerfahrungen durch Auslandssemester oder Praktikum

Die mangelnde Berufserfahrung der Studierenden versuchen die meisten Universitäten mit Partnerprogrammen internationaler Universitäten oder verpflichtenden Praktika auszugleichen. Zahlreiche Headhunter halten gezielt nach diesen Studenten Ausschau, um für die Auftraggeber geeignete Arbeitskräfte zu finden.

Prestige eines abgeschlossenen Studiums

Der Stellenwert eines Studiums fällt in der öffentlichen Wahrnehmung noch immer höher aus als eine absolvierte Ausbildung. Dieser Fakt kann es dir im späteren Berufsleben mitunter erleichtern, eine leitende Position einzunehmen oder in die Führungsetage aufzusteigen.


Nachteile des Studiums

Höhere finanzielle Belastungen

Mit einem Studium ist im Vergleich zu einer Ausbildung keine Vergütung verbunden. Die meisten Studenten müssen zudem Studiengebühren, Unterrichtsmaterialien und weitere Kosten aufbringen, um die Anforderungen der Universitäten zu erfüllen. Bafög und andere Fördermittel reichen nicht immer aus, um das komplette Studium zu finanzieren, sodass zahlreiche Studenten nebenbei beruflich tätig sind.

Zahlreiche Mitbewerber in beliebten Studiengängen

In beliebten Studiengängen wie Informatik, Jura oder Journalismus ist die Anzahl an Studierenden, die ein Studium abschließen relativ hoch. Dieser Konkurrenz musst du dir bewusst sein, um schon während des Studiums zu versuchen, mit Praktika oder Auslandsaufenthalten während des Studiums aus der Masse hervorzustechen.

studium-vs-ausbildung
Manche Berufe erfordern eine Ausbildung

Was soll ich studieren?

Fällt deine Entscheidung auf ein Studium, stellt sich die Frage, was du studieren möchtest. Mit dieser Auswahl ist eine wichtige Weiche für deine berufliche Zukunft verbunden. Die folgenden Tipps können dir helfen, dich schneller zu orientieren und ein Profil deiner beruflichen Zielvorstellungen zu erhalten.


==> Lies auch: Psychologie im Fernstudium studieren – so funktioniert es


Tipps für die Auswahl eines Studiengangs

1. Wo siehst du deine Stärken und Fähigkeiten?

Die Schule gibt vielen Abiturienten eine grobe Richtung vor, welche Interessen und Fähigkeiten vorhanden sind. Ein Sprachstudium bietet sich ebenso an als Studiengänge, die mehr technischer oder wirtschaftlicher Natur sind. Einen Steckbrief anzulegen, mit allen Fächern, die dich in der Schule am meisten interessiert haben oder die dir gar nicht liegen, hilft eine engere Auswahl zu treffen oder Studiengänge auszuschließen.

2. Welche berufliche Richtung schwebt dir vor?

Universitäten bilden nicht nur zukünftige Ärzte und Anwälte aus. Journalisten, Psychologen oder Ingenieure haben ebenfalls zum Erwerb der erforderlichen Fähigkeiten eine Uni besucht. Interessiert dich ein Beruf schon seit längerem, solltest du die hierfür passenden Studiengänge besonders aufmerksam vergleichen.

3. Bist du bereit für ein Studium umzuziehen?

Nicht alle Universitäten und Hochschulen in Deutschland bieten ein identisches Angebot an Studiengängen an. Aufgrund dieser Tatsache solltest du zuerst das Studienangebot in deinem näheren Umkreis vergleichen. Merkst du, dass ein Umzug erforderlich sein könnte, spielen auch finanzielle Überlegungen eine Rolle.

4. Vereinbare einen Termin mit einem Studienberater

An deutschen Universitäten gibt es vom Tag der offenen Tür, über Gasthörer bis zu Studienberatern zahlreiche Möglichkeiten bereits vorab in den Studienalltag hineinzuschnuppern. Schwankst du zwischen zwei Studiengängen, kann es ebenfalls hilfreich sein, im Gespräch mit einem Studienberater mehr über diese Lerninhalte und Kursangebote in Erfahrung zu bringen.


==> Lies auch: Das steckt hinter dem Studiengang Soziale Arbeit (Fernstudium)


Welche Ausbildung ist die Richtige für mich?

Du hast dich nach reiflicher Überlegung für eine Ausbildung entschieden, aber bist dir noch nicht zu 100 % sicher, welcher Beruf der Richtige für dich ist? Mit dieser Entscheidung ist eine sehr konkrete Berufswahl verbunden. Brichst du die Ausbildung ab, musst du sehr häufig nochmals von null beginnen. Die folgenden Tipps können dir daher helfen, deinem Traumberuf auf die Spur zu kommen.

Tipps für die Auswahl eines Ausbildungsberufs

1. Welche Talente und Fähigkeiten besitzt du?

Die Welt der Ausbildungsberufe ist sehr vielseitig und reicht von Eventplanern über Maskenbildner bis zur Ausbildung zum Polizisten. Grundsätzlich sollte sich daher für alle Interessen und Fähigkeiten mindestens ein passendes Berufsfeld ergeben. Am einfachsten ist es deine Talente aufzuschreiben und mit den Berufen zu kombinieren, die zu diesen Fähigkeiten am besten passen könnten.

2. Welcher Beruf würde dir über mehrere Jahrzehnte Spaß machen?

In jungen Jahren ist es leicht sich auszumalen, wie der zukünftige Partner oder auch die perfekte Weltreise aussehen sollte. Einen Beruf auszuwählen, der dein Leben vom Berufseintritt bis zur Rente begleitet, ist dagegen umso schwerer. Es hilft daher ein wenig pragmatisch zu denken. Wie hoch ist die Nachfrage nach Arbeitskräften in deinen favorisierten Beruf. Hilfreich ist es auch dich zu fragen, ob Menschen diesem Beruf nach der Ausbildung treu bleiben oder die Anzahl an beruflichen Neuorientierungen relativ hoch ist. Auf diese Weise bist du darauf vorbereitet, wenn der Berufsweg nicht gerade verläuft, sondern einige Umwege aufweist.

3. Sind Ausbildungsstätten in deiner Nähe vorhanden?

Möchtest du in deinem bisherigen Umfeld bleiben und nicht umziehen, ist es zwangsläufig erforderlich sich mit dem vorhandenen Angebot an Berufen anzufreunden. Im ländlichen Raum ist es somit wichtig sich persönlich bei Ausbildungsbetrieben vorzustellen, um einen ersten guten Eindruck vor der Abgabe einer Bewerbung zu hinterlassen.

4. Praktika können dir helfen, einen Einblick zu gewinnen

Bist du vielseitig interessiert, solltest du die Zeit vor dem Schulabschluss für Praktika oder auch Schnuppertage in Betrieben nutzen. Das gibt dir die Möglichkeit, den ungeschönten Arbeitsalltag zu erleben und diese Beobachtungen in deine Entscheidung mit einfließen zu lassen.


Welches Gehalt erwartet dich nach der Ausbildung oder dem Studium?

Natürlich solltest du dir einen Berufsweg wählen, der dich nicht schon nach wenigen Jahren langweilt. Zeitgleich ist es jedoch eine Illusion zu glauben, dass das spätere Gehalt in der Entscheidung keine Rolle spielen sollte. Hast du deinen Traumberuf gefunden, kannst davon aber weder die Lebenshaltungskosten für dich noch den vielleicht gewünschten Nachwuchs bezahlen, fühlen sich viele Menschen gefangen in der Berufswahl. Ein Blick auf die Durchschnittsgehälter verschiedener Berufe zu werfen, die dich interessieren, kann daher durchaus der ausschlaggebende Faktor sein, dich für ein Studium oder die Ausbildung zu entscheiden. Ein Irrglaube ist zudem, dass Studenten zwangsläufig mehr verdienen. Es gibt speziell in handwerklichen Berufen Menschen, deren monatliches Einkommen sich locker mit einem Ingenieur messen lassen kann. Eine Ausbildung zu bevorzugen, ist somit kein Grund dir Sorgen um deine finanzielle Zukunft machen zu müssen.

ausbildung-oder-studium

Die Alternative: Das duale Studium bietet dir Theorie und Praxis

Ausbildung oder Studium – oder warum nicht beides. Möglich macht diese Alternative das duale Studium. Vergleichbar mit der Kombination aus Ausbildung und Berufsschule verbindet das duale Studium eine Ausbildung mit einem parallel verlaufenden Studiengang. Angeboten wird das duale Studium unter anderem für Studiengänge wie:

  • Soziale Arbeit
  • Informatik
  • Pädagogik oder
  • Mediendesign.

Ziel des dualen Studiums ist es, die Lerninhalte durch die realen Erfahrungen in der Praxis zu bestärken. Das größere Angebot an dualen Studiengängen ist ebenfalls der Nachfrage von Arbeitgebern zu verdanken, die eher bereit sind, Bewerbern eine Chance zu geben, die bereits Berufserfahrung mitbringen.

Worin liegen die Vor- und Nachteile der dualen Ausbildung?

Damit du weißt, was dich bei der Auswahl eines dualen Studiums erwartet, findet sich nachfolgend eine der Vorteile ebenso wie der Nachteile, die mit dieser Entscheidung einhergehen können.

Vorteile:

  • Kombination von Theorie und Praxis
  • Networking mit Unternehmen aus der Branche
  • Gefragt bei Arbeitgebern

Nachteile:

  • Nicht für alle Studiengänge verfügbar
  • Koordination zwischen Studium und Ausbildungsbetrieb

Wägst du das Pro und Contra gegeneinander ab, kommst du wahrscheinlich auch zu der Einschätzung, dass die duale Ausbildung eine berechtigte dritte Auswahlmöglichkeit darstellt. Die Entwicklung geht dazu, praktische Erfahrungen mit dem Lernstoff der Universität zu verbinden und dadurch Studenten noch besser auf die Anforderungen des Berufslebens vorzubereiten.

Fazit: Was darf es sein? Studium oder Ausbildung?

Die Auswahl zwischen Studium und Ausbildung ist eine sehr persönliche Entscheidung, mit welcher du die Weichen für dein Berufsleben stellst. Fakt ist, du kannst mit beiden Qualifikationen Karriere machen und auch finanzielle Unabhängigkeit erzielen. Der wichtigste Faktor ist daher, die Entscheidung auf deine Fähigkeiten und Talente zu begründen, um einen Beruf auszuwählen, der dir auch Freude bereitet und nicht einer Familientradition folgt oder ein möglichst großes Gehalt erwirtschaftet.


==> Hier geht es zu unserem Fernuni-Vergleich