Fernstudium Soziale Arbeit: Voraussetzungen & Möglichkeiten

Menschen in schwierigen Situationen helfen, ihnen beistehen und eine Stütze sein – die Arbeit von Sozialpädagogen und Sozialarbeiterinnen kann unglaublich befriedigend sein. Voraussetzung ist ein Studium Soziale Arbeit. Und das kannst du natürlich auch als Fernstudium absolvieren, berufsbegleitend, in Elternzeit oder während einer Pflegeauszeit. Verschiedene Fernstudieninstitute bieten den Bachelor-Studiengang an, und inzwischen sind auch konventionelle Universitäten auf den Zug aufgesprungen.

==> Lies auch: Die besten Anbieter für dein Online-Studium

Key Facts für Schnellleser:innen: Das solltest du zum Fernstudium Soziale Arbeit wissen!

Die Fernstudiengänge der meisten Anbieter legen Wert auf sofortige Anwendung des Lernstoffs in der Praxis, du studierst also berufsbegleitend.
Am Ende des Fernstudiums steht eine Abschlussprüfung, du bist danach zertifizierte Sozialarbeiterin oder Sozialarbeiter. In einigen Bundesländern darfst du dich auch „Staatlich geprüfte/-r Sozialpädagoge/-in“ nennen.
Das Fernstudium Soziale Arbeit/Sozialpädagogik dauert zwischen 6 und 12 Semestern (3 bis 6 Jahre), abhängig von Zeitplan und Gebührenmodell.
Die Studiengebühren liegen bei monatlich etwa 200 Euro aufwärts.
Inhaltlich behandelt das Studium die Grundlagen der Psychologie, klinische Sozialarbeit sowie Soziologie. Sozialrecht und Sozialwissenschaft sowie pädagogische Themen werden ebenfalls behandelt.
Die Fernlerninstitute bieten kostenlose Probemonate an, während der man sich einen Teil der Studienunterlagen bereits ansehen kann. Liegt dir das Fernstudium doch nicht, brichst du ab und hast nichts verloren.

==> Lies auch: Das kostet ein Fernstudium

Fernstudium Soziale Arbeit – von zu Hause studieren, trotzdem vernetzt sein

Fernstudium bedeutet nur, dass du deinen Lernstoff zu Hause bearbeitest. Das tust du, wann es dir passt. Frühaufsteher und Frühaufsteherinnen legen sich in den frühen Morgenstunden vor Arbeitsbeginn schon zwei Stunden Studium, während die Nachteulen unter euch eher abends nach Dienstschluss noch die Nase in die Bücher stecken. Aber vielleicht bist du auch der Typ, der in der Mittagspause lernt und sich am Wochenende mit Büchern zurückzieht… Beim Fernstudium ist das alles möglich, du bestimmst, wann und wo du dein Lernpensum absolvierst. Und dazu musst du nicht mal an den Studienort ziehen, denn die Unterlagen kommen zu dir nach Hause. Auch deine Dozenten und Dozentinnen sowie die Mitlernenden kommen zu dir, wenn auch nur per Video, soziale Medien und Lernplattform im Internet.

Eigentlich klingt das ein wenig widersinnig: Du studierst Soziale Arbeit, also ein Fachgebiet, das dich auf die Arbeit mit Menschen vorbereitet. Und trotzdem sollst du alleine zu Hause, ganz auf dich gestellt, studieren? Bei einem gut aufbereiteten Fernstudium ist das kein Widerspruch. Denn tatsächlich steht die praktische Erfahrung im Mittelpunkt: Die Fernstudiengänge richten sich insbesondere an Menschen, die bereits im Berufsleben stehen und mit Menschen arbeiten. Du wendest im beruflichen Alltag sofort an, was du im Studium lernst.

Fernstudium Soziale Arbeit – das sind die Inhalte!

Die Inhalte variieren zwischen den einzelnen Fernlerninstituten etwas, aber insgesamt sind die Studiengänge an den Einrichtungen vergleichbar. Das muss so sein, denn der Abschluss B. A. ist international anerkannt, die Lehrpläne sind entsprechend zusammengestellt. Diese Themen erwarten dich in den insgesamt sechs Semestern und den unterschiedlichen Modulen:

Sozialwissenschaften
Psychologie
Pädagogik
Ethik
rechtliche Aspekte
Sozialwirtschaft
Methodik der Sozialarbeit
Angewandte Sozialwissenschaft

Nach dem B. A.: Master

An den Bachelor-Studiengang schließt sich ein Masterstudium an, das die bereits gelegten Grundlagen vertieft. Für die spätere Berufstätigkeit ist das wichtig. Denn hier werden gezielte Schwerpunkte gesetzt, die sich auf die anschließende praktische Arbeit beziehen. Abhängig davon, was genau du mit dem Studium später anfangen willst, vertiefst du dich insbesondere in die verschiedenen Aspekte der

Kinder- und Jugendhilfe,
Familien- und Altenarbeit,
Klinische Soziale Arbeit,
Gemeindepsychologie oder
Bildung in der Sozialen Arbeit.

Vorsicht bei der Wahl des Studienanbieters!

Nicht jede Bildungseinrichtung mit dem Fernstudiengang Soziale Arbeit bietet alle diese Schwerpunkte an. Es ist möglich, dass du nach dem ersten Studienabschluss (B. A.) an ein anderes Institut wechselst. Allerdings bieten manche Institute Vergünstigungen oder besondere Konditionen an, wenn du bereits einen ersten Studienabschluss am gleichen Institut erworben hast. Bei einem Wechsel an eine andere Bildungseinrichtung würde dieser Vorteil wegfallen. Mach dir also schon vorher Gedanken darüber, was genau du mit dem Studium Soziale Arbeit anfangen willst.

==> Vor allem zum Studiengang Soziale Arbeit empfehle ich dir das IU Fernstudium

„Und was macht man dann damit?“ – Berufsfelder Soziale Arbeit

Wichtig zu wissen: Damit du die staatliche Anerkennung als Sozialpädagoge oder Sozialpädagogin beziehungsweise als Sozialarbeiter oder Sozialarbeiterin bekommst, musst du eine 100-tägige praktische Phase absolvieren. Bei den meisten Bildungseinrichtungen ist diese Phase bereits in den Ablauf des Studiums integriert, deine Dozenten und Dozentinnen begleiten dich in dieser Phase. Nur so ist der doppelte Studienabschluss möglich. Die praktische Phase ermöglicht dir den sichren Umgang mit den verschiedenen Inhalten und Themen im sozialarbeiterischen Handeln. Denn das Studium selbst ist theoretische Wissensvermittlung: Wie du das Gelernte in der Praxis anwendest, erarbeitest du dir im Praxisteil.

Kinder-, Jugend- und Familienarbeit

Spezialisierst du dich auf die Kinder- und Jugendhilfe oder auf Familienarbeit, steht dir die Sozialpädagogische Familienhilfe offen. Du kannst dich nach dem Studium im Jugendamt betätigen, in der offenen Jugendarbeit berufstätig werden oder in der Schulsozialarbeit. Eine Spezialisierung auf Erwachsenenarbeit dagegen ist dann sinnvoll, wenn du mit Erwachsenen in schwierigen Situationen arbeiten willst. Du hast dann beruflich mit Wohnungs- und/oder Arbeitslosen zu tun, betätigst dich in der Schuldnerberatung, hilfst bei Sucht oder Straffälligkeit. Auch Einrichtungen, die sich um Menschen in Isolation oder Ausgrenzung kümmern, kommen infrage.

Arbeit mit alten Menschen und interkulturelle Arbeit

Willst du mit Menschen in hohem oder höchstem Alter arbeiten, ihnen bei der Lebensbewältigung in ambulanten oder stationären (Pflege-)Einrichtungen helfen, dann ist eine Spezialisierung in dieser Richtung sinnvoll. Das Studium bereitet dich auch auf eine offene Arbeit mit alten und höchstalten Menschen vor.

Besondere Herausforderungen hält die Arbeit mit Geflüchteten und Migrierten bereit. Dann solltest du dich auf die interkulturelle Arbeit vorbereiten. Das bietet dir dein Studium Soziale Arbeit, wenn du dich auf Integration und Inklusion spezialisierst.

Weitere Möglichkeiten

Einige Bildungseinrichtungen bieten eher seltene Schwerpunkte an. Tiergestützte Intervention beispielsweise ist so ein Schwerpunkt. Hier geht die sozialpädagogische Arbeit fließend in die therapeutische Arbeit mit Tieren über. Auch der Schwerpunkt Supervision und Intervision wird selten angeboten. Hier geht es darum, die Soziale Arbeit künftig noch professioneller zu gestalten – du wirst also eher auf einer Meta-Ebene tätig werden.

Wie genau der berufliche Alltag von Sozialarbeitern und Sozialarbeiterinnen aussieht, variiert sehr stark. Denn es kommt immer auf das jeweilige Fachgebiet an, und natürlich ist jede Einrichtung anders. Einen Einblick in den Alltag der Arbeit mit Suchtkranken gibt es bei YouTube:

Nachfolgend findest du ergänzend ein Erfahrungsbericht eines Streetworkers aus Berlin:

Voraussetzungen für ein Studium Soziale Arbeit

Üblicherweise wird ein Studium nach dem Abitur aufgenommen. Das ist zumindest bei Präsenzstudiengängen meist der Fall. Zwingend vorgeschrieben ist das Abitur hier nicht, und auch ein Fernstudium Soziale Arbeit kannst du ohne Abitur absolvieren. Denn im Rahmen der Bologna-Reform 2006 wurde beschlossen, dass Menschen mit einschlägiger Berufsausbildung plus mindestens drei Jahren Berufserfahrung auch ohne Abitur eine Zugangsberechtigung zu Hochschulen und Universitäten haben. Das bedeutet für dich: Hast du eine Berufsausbildung im sozialen Bereich und schon drei Jahre oder mehr Berufserfahrung, studierst du selbstverständlich auch ohne Abitur.

Außerdem werden alle zum Studium zugelassen, die einen Meisterbrief oder einen Abschluss als Betriebswirt/-wirtin haben. Staatlich geprüfte Techniker und der Fachwirt IHK werden ebenfalls anerkannt. Zugang zum Master-Studiengang hast du allerdings nur, wenn du vorher ein Bachelor-Studium absolvierst.

Fernstudium Soziale Arbeit – Erfahrungen

Das Fernstudium Soziale Arbeit gibt es nun schon seit einigen Jahren. Dementsprechend viele Erfahrungsberichte dazu gibt es im Internet. Nicht alle sind positiv, die Lage ist sehr durchwachsen. Das ist verständlich: Insbesondere am Anfang waren die Studienunterlagen nicht so sehr ansprechend, die Inhalte waren schlecht aufbereitet. Durch die Erfahrungen während der Corona-Jahre 2020 und 2021 sieht es aber inzwischen etwas besser aus. Denn tatsächlich mussten sich alle Hochschulen und Universitäten mit dem Thema Onlinestudium befassen. Da ist also viel passiert.

Ein Fernstudium Soziale Arbeit bereitet dich aber immer noch nicht auf den beruflichen Alltag mit seinen Belastungen vor. Die Arbeit mit Menschen kann sehr belastend sein. Wenn man vom Bereich Pflege absieht, sind die körperlichen Belastungen eher gering (wobei gerade Kinder natürlich auch sehr anstrengend sein können). Es geht eher um die psychischen Belastungen. Du wirst in deinem beruflichen Alltag viel mit Menschen in emotionalen Grenzsituationen zu tun haben. Schaffst du es nicht, die nötige Distanz zu wahren, wird es für dich schwer im Beruf. Einen sehr ehrlichen Erfahrungsbericht findest du beispielsweise unter https://soziale-arbeit-fernstudium.com/erfahrungen/.

Das kannst du aus diesem Artikel mitnehmen:

Soziale Arbeit ist ein unglaublich abwechslungsreiches Feld mit vielen Facetten. Auch ohne Abitur kannst du, insbesondere mit einschlägiger Berufserfahrung, Soziale Arbeit studieren. Das ist sogar sinnvoll, wenn du bereits in diesem Bereich tätig bist. Das Fernstudium ermöglicht dir das Studieren in Teilzeit neben dem Beruf, sodass du weiterhin ein festes Einkommen hast. Die im Studium erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten setzt du beruflich sofort um. Im Bachelor-Studium legst du die Grundlagen, im anschließenden Master-Studium vertiefst du deine Kenntnisse und spezialisierst dich. Natürlich kannst du auch die Elternzeit oder eine Pflegezeit nutzen, um dich per Studium weiterzubilden.